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Sanierungs- und Umnutzungskonzept für ein für denkmalgeschütztes Wohn- und Wirtschaftsgeb?ude

Diese Arbeit befasst sich mit einem denkmalgeschützten Ensemble aus Wohn- und Stallgeb?ude, das sich in der Gemeinde Wokuhl-Dabelow, Mecklenburg-Vorpommern, befindet. Die Geb?ude sind zun?chst unscheinbar, stellen jedoch ein wichtiges Zeugnis der l?ndlichen regionalen Baukultur dar.

Ansichten der Fassaden des Wohnhauses mit Schadensbild
? Rebecca Tr?ger
Projektzeitraum:
Typ:
Abschlussarbeit
Profillinie:
Gebauter Raum – Entwerfen, Bauen, Erhalten

Ausgangslage und Zielsetzung

Auf einem Grundstück in Wokuhl-Dabelow in Mecklenburg-Vorpommern befindet sich ein Wohngeb?ude mit ehemaligem Postamt und eine Stallscheune. Das Wohngeb?ude wurde 1882 errichtet, w?hrend das Errichtungsjahr für die Stallscheune nicht bekannt ist. Es handelt sich um einfache l?ndliche Bauten, deren denkmalpflegerischer Wert auf den ersten Blick nicht offensichtlich erscheint, zumal sie aufgrund ungekl?rter Eigentumsverh?ltnisse seit Ende der 1990er-Jahre leer stehen und bereits von einem fortschreitenden Verfall betroffen sind. Dennoch stehen die Geb?ude seit 1998 unter Denkmalschutz, eine Begründung für ihren Denkmalwert liegt bislang nicht vor. 

Ausgangspunkt für die intensive Auseinandersetzung mit diesem Ensemble war das Kaufinteresse des Planungsbüros humantektur PartGmbB. Ziel war es, die Geb?ude denkmalgerecht zu sanieren und einer neuen Nutzung zuzuführen. Diese Arbeit sollte eine Grundlage für dieses Vorhaben schaffen. Im Verlauf der Arbeit nahm humantektur PartGmbB wegen der rechtlichen Unsicherheiten Abstand vom Kaufinteresse. Dennoch wurde die ursprüngliche Zielsetzung weiterverfolgt, um Perspektiven für den Erhalt und eine m?gliche zukünftige Nutzung der Geb?ude zu entwickeln. 

Das Ensemble wurde einer bauhistorischen Analyse unterzogen, um dessen historische Bedeutung und denkmalpflegerischen Wert aufzuzeigen. Im Rahmen der Bauforschung und Schadensanalyse wurden der bauliche Ist-Zustand erfasst und die Ursachen vorhandener Sch?den untersucht. Auf dieser Grundlage wurden ein Nutzungskonzept, Sanierungsma?nahmen und eine energetische Verbesserung unter Berücksichtigung von F?rderm?glichkeiten entwickelt. Abschlie?end erfolgte eine Kostensch?tzung für die Sanierung.

Zusammenfassung der Ergebnisse

Die Hofanlage in der Gnewitzer Stra?e 2 in Wokuhl-Dabelow liegt im historischen Ortskern von Wokuhl. Es handelt sich um ein Ernhausgeh?ft jüngerer Form, das von Büdnern bewohnt wurde. Das Wohnhaus wurde 1882 als Ernhaus im friderizianischen Baustil errichtet und neben dem Wohnen auch als Postamt genutzt. Das Errichtungsjahr der Stallscheune konnte nicht ermittelt werden, jedoch deuten bauliche Merkmale wie die Fachwerkkonstruktion und Ziegel im Klosterformat auf eine frühere Bauzeit hin. W?hrend das Wohnhaus in seinem bauzeitlichen Zustand weitgehend erhalten geblieben ist, hat die Stallscheune mehrere Umbauphasen erlebt.

Die Geb?ude weisen aufgrund fehlender Instandsetzungsma?nahmen umfangreiche Sch?den auf. Am Wohngeb?ude, das aus einer Mischkonstruktion aus Ziegel- und Lehmsteinen errichtet wurde, sind erhebliche Verformungen gemessen worden, die zu vermehrter Rissbildung führten. Eine tiefgreifende Schadensanalyse ergab, dass die Sch?den durch Setzungen der Feldsteinfundamente verursacht wurden. Zudem konnte eine hohe Nitratbelastung der Lehmsteine festgestellt werden. An den Holzkonstruktionen beider Geb?ude wurden des Weiteren Sch?den durch holzabbauende Organismen wie den Gemeinen Nagek?fer und Hausbock sowie Braun- und Moderf?ulepilze identifiziert. Im Wohnhaus wurde zudem Myzel des Echten Hausschwamms gefunden. Die Schadensursachen sind eine unzureichend tiefe Fundamentgründung, fehlende Dachentw?sserung, fehlende Abdichtungsma?nahmen sowie Defekte an der Dachhaut. Zudem führen unsachgem??e Umbauten an der Stallscheune zu Rissen.

Mit dem Ziel, die denkmalgeschützte Geb?udesubstanz zu bewahren, wurde auf Basis der Bauforschung ein Nutzungs- und Sanierungskonzept entwickelt. Dabei wurden baurechtliche Anforderungen und die Dimensionen der Nachhaltigkeit berücksichtigt. Das Konzept greift Aspekte der historischen Nutzung auf und sieht für das Wohnhaus eine Feriennutzung in Anlehnung an Clusterwohnen mit einer Mischung aus privaten und Gemeinschaftsr?umen vor. Die Stallscheune soll als multifunktionaler Veranstaltungsraum dienen, der sowohl vermietet als auch von der Dorfgemeinschaft genutzt werden kann. Zudem beinhaltet das Konzept eine energetische Sanierung des Wohnhauses, die nach den Kriterien der Bundesf?rderung für energieeffiziente Geb?ude f?rderf?hig ist.

Um die Schadensursachen nachhaltig beheben zu k?nnen, sind umfangreiche Sanierungsma?nahmen notwendig, die gro?e Eingriffe in die denkmalgeschützte Bausubstanz erfordern. Darunter fallen Unterfangungen der Fundamente, das Einbringen von Abdichtungen, Entsalzungsma?nahmen und das kraftschlüssige Vernadeln von Rissen. Befallene Bereiche durch den Hausschwamm müssen gro?zügig behandelt und schadhafte Holzbauteile ersetzt werden. Zudem ist eine thermische Behandlung ratsam. 

Der Umfang der Sanierung spiegelt sich auch in den ermittelten Kosten wider. Die Kostensch?tzung wurde nach der DIN 276 durchgeführt und ergab Gesamtkosten von 882.779,00 Euro. Für die energetische Sanierung wurde überschl?gig ein Anteil von 154.924,00 Euro ermittelt. Hierfür k?nnen aktuell im Rahmen der Bundesf?rderung für effiziente Geb?ude F?rdermittel beantragt werden.

Projektbeteiligte

1. Gutachter

Professor für Bauwerkserhaltung, Bauen im Bestand und Holzbau
Studienfachberater Ing?Bau – Bauwerkserhaltung und Neubau im Ingenieur- und Hochbau (M. Sc.)
Leiter Baulabor Konstruktiver Ingenieurbau (BKI)

2. Gutachter

Masterabsolventin

Rebecca Tr?ger